Pähler Schlucht & Wasserfall
Update 2024: Die Pähler Schlucht wird offensichtlich für immer gesperrt bleiben.
Aktuelles:
Laut Bericht des Bayerischen Rundfunks und der Süddeutschen Zeitung bleibt die Pähler Schlucht nun voraussichtlich für immer gesperrt. Wichtig hierzu auch die offizielle Bekanntmachung der Gemeinde Pähl: „Wir weisen darauf hin, dass es derzeit lebensgefährlich und strengstens verboten ist, die Pähler Schlucht zu betreten!“
Entwicklung seit 2019
Im April 2019 war die Schlucht nach dem fast tödlichen Unfall eines Kindes gesperrt worden. Die Sperre wurde anschließend wieder aufgehoben. Allerdings wurde der Wasserfall am Ende der Schlucht mit einem Gitter abgesperrt, da Geröllabbrüche jederzeit möglich waren. Hier findest du einen interessanten Artikel des Münchner Merkurs über den Streit bezüglich des Wegebaus in der Pähler Schlucht.
Darüber hinaus gibt es schon seit längerem Probleme mit einem zu hohen Besucheraufkommen in der Schlucht. In 2020 waren es schätzungsweise bis zu 40 000 Menschen. Die Schlucht ist schon seit Jahren schwierig zu begehen. Unfälle waren vorprogrammiert. Allein 2020 gab es mehrere Luftrettungseinsätze.
Beschreibung der Wanderung durch die Pähler Schlucht VOR der Sperrung
Der Weg ins Naturschutzgebiet beginnt in Pähl und steigt erstmal ein paar Minuten an, bis wir rechter Hand eine Wiese erreichen. Dort gibt es einen schönen Ausblick in die Berge mit Blick auf die Zugspitze. Gleich nach der Wiese steigen wir nicht rechts die steilen Treppen rauf, sondern bleiben links auf dem Weg.
Früher war der gesamte Bereich schön bewaldet. Jetzt stehen nur noch ein paar Buchen herum. Der Rest wurde 2014 bei umstrittenen Holzfällarbeiten “erledigt”. Der Weg geht nun wieder bergab und immer wieder müssen Baumstämme umgangen oder überwunden werden.
Dann ist das alte Pumpenhaus erreicht. Von hier verengt sich die Schlucht und wird endlich wildromantischer. Der Weg führt ganz runter bis an den Burgleitenbach. Im Laufe der letzten Jahre hat es hier Wetterschäden und Hangrutsche gegeben. Jedenfalls muss man immer gut aufpassen, wo man hintritt. Die Wanderung wird abenteuerlich und man merkt: Sie ist nichts für kleine Kinder.
Als Nächstes erreicht man eine alte Staumauer. Rechts oben kann man an der Schluchtkante einen kleinen Bach sehen, der über einen Wasserfall ein paar Meter nach unten fällt. Links ist es theoretisch möglich, die Staumauer über eine Holzplanke zu überqueren. Auf der anderen Seite führt nämlich ein Weg direkt zum alten Pumpenhaus.
Wir setzen unseren Weg jedoch fort und erreichen nach ein paar weiteren Minuten ein Hindernis: Der alte Weg samt Brücke ist zerstört. Um zum Wasserfall am Ende der Schlucht zu gelangen, muss der Bach durchwatet werden. Deshalb wasserdichte Schuhe mit hohem Schaft anziehen; am besten Bergschuhe.
Auf der anderen Seite angekommen, steht man vor einer mehreren Meter hohen Wand aus Tuffstein, die große Überhänge hat. An der Felswand schaut es so aus, als würde ein Pfad steil nach oben weiter gehen. Wenn du glaubst, das wäre eine coole Idee, um den Wasserfall von oben zu sehen, dann liegst du falsch: Der Pfad erweist sich als eine Sackgasse.
Also bleiben wir einfach unten auf dem eigentlichen Pfad und nach wenigen Minuten stehen wir am Ende der Schlucht: Vor uns fällt der Wasserfall 16 Meter nach unten. Die Schlucht vergrößert sich hier trichterförmig, so dass das fallende Wasser einen tosenden Hall verursacht. Hier ein kurzes Video vom Wasserfall am Ende der Schlucht aus der Zeit, als es noch keine Absperrung gab.
Aber Achtung: Die Rückseite des Wasserfalls war früher immer begehbar. Manche haben an heißen Sommertagen sogar eine erfrischende Dusche genommen. Inzwischen weiß man nur zu gut: Das war gefährlich! Deshalb wurde der Zugang zum Wasserfall mit einem Gitter versperrt: Teile des bröckeligen Tuffsteins könnten jederzeit abbrechen. Deshalb bitte unbedingt die aktuell geltenden Betretungsverbote beachten!
Zusammenfassung:
Die Pähler Schlucht war ein schönes Ausflugsziel für den man inklusive Pausen so 1,5 – 2 Stunden benötigte. Trittsicherheit und wasserdichte Schuhe mit gutem Profil und hohem Schaft waren aufgrund des schlechten Wegzustandes wirklich zu empfehlen.
Zur Wiederholung: Das Betreten der Pähler Schlucht ist derzeit verboten. Das Verbot wird vermutlich nicht wieder aufgehoben.